An dieser Stelle wollen wir zukünftig Ihre Fragen beantworten und Ihre Anmerkungen und Meinungen zu aktuellen Themen der Behindertenarbeit publizieren.
Bitte richten Sie Zuschriften per eMail an
forum@lag-avmb-bw.de.
Geben Sie bitte Ihren Namen und Ihre Funktion oder Einrichtung an. Bei begründetem Wunsch werden wir Ihre Meinung anonym veröffentlichen, wenn wir Ihre Identität kennen.
Wenn Ihr/e erwachsene/r Angehörige/r mit geistiger und mehrfacher Behinderung bei der AOK Baden-Württemberg krankenversichert ist und es bei einem stationären Krankenhausaufenthalt Probleme mit der Betreuung durch das Krankenhauspersonal wegen der geistigen Behinderung gab, bitten wir Sie um Ihre Mitwirkung!
Die AOK Baden-Württemberg sucht konkrete Beispiele, um diesen nachzugehen. Es ist dafür notwendig, dass der gesetzliche Betreuer bzw. die Betreuerin zustimmt, dass der Problemfall weiter verfolgt wird. Diese Aufarbeitung durch die AOK kann - wenn Sie das wünschen - auch neutral, also ohne Nennung Ihres Namens bzw. des Namens des Menschen mit geistiger Behinderung erfolgen.
Nach unseren Gesprächen mit der AOK wäre es für die LAG und ihre Mitglieder sehr wichtig, solche konkreten Fälle zu benennen, damit die betreffenden Krankenhäuser darauf aufmerksam gemacht werden können, dass ein erhöhter Pflegeaufwand von der Krankenkasse durchaus anerkannt wird.
Bitte unterstützen Sie uns in dieser Sache! Wenn Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte unter dem Stichwort "Betreuung im Krankenhaus" per Mail an uns: info@lag-avmb-bw.de oder per Post an unsere Geschäftsstelle: LAG AVMB BW, Brunnenwiesen 27, 70619 Stuttgart.
Sehr geehrte MitarbeiterInnen,
heute ist mir Ihr Verband empfohlen worden und ich möchte Ihnen gleich einmal schreiben. - Ich bin Mutter eines 19jährigen Sohnes mit frühkindlichem Autismus und geistiger Behinderung. Er spricht nicht, hat einen hohen Hilfebedarf und zum Teil herausforderndes Verhalten. Während der Schulzeit wohnt er in einer stationären Einrichtung mit Sonderschule; er kommt regelmäßig nach Hause.
In der Wohngruppe unseres Sohnes beobachten wir genau die Bedingungen, die in der Denkschrift der Caritas aufgeführt werden (November 2015). In den letzten Jahren wurde das Personal so reduziert, dass Freizeitaktivitäten praktisch kaum mehr möglich sind. Die BetreuerInnen berichten uns, dass sie erschöpft und überlastet sind. Wegen anderer unruhiger und aggressiver Mitbewohner verbringt unser Sohn einen Großteil der Freizeit in seinem Bett, er hat Angst. Als Eltern können wir das eigentlich nicht mehr verantworten. Wir hatten Gespräche mit der Einrichtungsleitung, die Verständnis zeigte, aber die Zustände mit einer aktuellen Ressourcenknappheit begründete. Zurzeit holen wir unseren Sohn sehr oft nach Hause. Für die Zukunft ist das keine Dauerlösung, weil er darauf vorbereitet werden muss, auch einmal ohne seine Eltern zu leben.
Ich finde es wichtig, auf die Lebensbedingungen schwerbehinderter Menschen, die kaum von Inklusion profitieren, öffentlich aufmerksam zu machen und auf eine Verbesserung hinzuwirken. Es darf nicht sein, dass Menschen wie unser Sohn in eine Minimalversorgung abgeschoben werden. Dabei möchte ich betonen, dass unser Sohn (wie auch seine Mitschüler, die wir kennen) das Leben liebt und für uns ein sehr wertvoller Mensch ist. Er versteht auch vieles von dem, was in seiner Umgebung besprochen wird.
Gern möchte ich mich an entsprechenden Aktivitäten Ihres Verbandes beteiligen bzw. bin an Informationen zu diesem Thema interessiert.
Herzlichen Dank und freundliche Grüße
(Name ist der Redaktion bekannt)